Der 15. Februar ist in Cottbus ein Tag des Gedenkens an die Schrecken und die Zerstörungskraft des 2. Weltkrieges. Viele Menschen mussten ihr Leben lassen, mehrere Tausend Cottbuser:innen und Geflüchtete verloren Obdach sowie Hab und Gut, als kurz vor Kriegsende durch Bomben weite Teile der Stadt in Schutt und Asche gelegt wurden.
Die Bombardierung der deutschen Städte war Folge der nationalsozialistischen Ideologie, die mit der Machtergreifung am 30. Januar 1933 das gesamte öffentliche und private Leben in Deutschland in fataler Weise umgestaltete. Verantwortung für die Zukunft bedeutet auch ohne Geschichtsklitterung in die Vergangenheit zu blicken. Die zunehmende Normalisierung „rechten Gedankengutes“ in unserer Stadt erfordert es, das geschichtliche Umfeld von 1933 bis 1945 deutlich wahrzunehmen. Dazu lädt der Cottbuser Aufbruch die Bürger:innen am 15.. Februar 2023 ein, sich mit der Zeit, den Orten und den Geschehnissen 1933 bis 1945 zu beschäftigen. Dafür wurden kombinierbare Angebote entwickelt, die sich an verschiedene Interessengruppen wenden.
Thematische Führungen im Stadtmuseum
ab 10 Uhr bis 15 Uhr „Cottbus in Flammen – der 15. Februar 1945“
Zielgruppe: Schüler:innen und Student:innen sowie alle Interessierten
Ort: Stadtmuseum, Bahnhofstr. 22
Der 15. Februar ist bis heute ein Tag des Erinnerns und Gedenkens. Die Hintergründe und die Wichtigkeit dieses Datums als Gedenktag soll Schülerinnen und Schülern durch dieses Projekt bewusst gemacht werden. Die großflächige Bombardierung der Stadt erlebten tausende Cottbuserinnen und Cottbuser auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Nach einer kurzen Impulsführung durch die Dauerausstellung und den ehemaligen Luftschutzkeller des Sparkassengebäudes setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Zeitzeugenberichten auseinander. Dabei werden sie begleitet von originalen Objekten der Zeit und historischen Aufnahmen der Stadt Cottbus (Kosten: 1 Euro p.P., Dauer: ca. 90 Minuten). Für dieses Angebot ist eine Anmeldung zwingend notwendig. Bitte per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
15 Uhr „Cottbus – die Jahre bis zum 15. Februar 1945“
Zielgruppe: alle Interessierten
Ort: Stadtmuseum, Bahnhofstr. 22
Anlässlich des Jahrestages des Luftangriffes auf die Stadt Cottbus werden in einer kurzen Führung durch die Ausstellung im Stadtmuseum die späten zwanziger Jahre und die Zeit der NS-Diktatur vorgestellt. Dabei richtet sich der Blick auf die Weltwirtschaftskrise und die nationalsozialistische Diktatur. Beschrieben wird einerseits der Weg in den Krieg, anderseits aber auch die Verfolgung und Ermordung Andersdenkender (Eintritt frei). Um Anmeldung wird gebeten unter der Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder per Telefon 0355 612 2460.
Stadtführung
16 Uhr „Täterorte in Cottbus - Weg zu vier zentralen Orten nazistischer Machtübernahme“ - Treffpunkt: Altmarkt/Bühne für alle Interessierten
Bei dieser Führung werden Cottbuser Orte aufgesucht, an denen für die Machtergreifung und spätere Unterstützung des Hitler-Regimes maßgebliche Entscheidungen getroffen und Schlüsselpersonen gearbeitet haben.
Abschlusskundgebung
17 – 18 Uhr Kundgebung und Gedenken auf dem Altmarkt
Auch in diesem Jahr gedenken wir am Jahrestag der Bombardierung von Cottbus/Chóśebuz, den Schrecken des Krieges, Gewalt, Zerstörung und die Ursachen. Die mörderische Ideologie des Nationalsozialismus, Größenwahn, Rassismus und Antisemitismus haben unermessliches Leid über die Menschen gebracht. Deshalb ist dieser Tag auch Anlass zur Rückbesinnung auf die Menschenwürde und die demokratischen Werte, auf denen unser friedliches und soziales Zusammenleben beruhen.
Zusätzliche Angebote
11:45 Uhr Gedenkandacht
Ort: Lutherkirche
Am 15. Februar gedenken wir des 78. Jahrestages der Bombardierung des Cottuser Südens am 15.Februar 1945. Der Bahnhof, die Lutherkirche und das Krankenhaus wurden damals schwer getroffen. Während einer kleinen Andacht von 11:45 -12:15 Uhr werden um 11:53 Uhr die Glocken der Lutherkirche geläutet. Superintendent Georg Thimme gestaltete diese Andacht mit musikalischer Begleitung. Unabhängig von Konfession und Weltanschauung sind alle herzlich eingeladen, denen das stille Gedenken und die Bitte um Frieden am Herzen liegen.
„Erinnern vor Ort – 1933 Cottbus“
Es besteht die Möglichkeit auf einen eigenen Erkundungsgang zu gehen. Ein Audiowalk des Projektes Brandenburg ´33 „Erinnern vor Ort – 1933 Cottbus“ führt in gut 60 Minuten zu verschiedenen Plätzen in der Stadt Cottbus, die die Geschichte der Machtübertragung an die NSDAP im Jahr 1933 anhand von ausgewählten Tagesereignissen erzählt. Die Zeitbetrachtung bei dieser Tour endet mit dem Ende der Weimarer Republik.
Ab 30. Januar ist dazu folgender Link freigeschaltet:
https://brandenburg-33.de/cottbus/