Unter dem Motto „NIE WIEDER ist JETZT“ versammelten sich am 15. Februar 2024 nach Polizeiangaben mehr als 500 Cottbuserinnen und Cottbuser zum Gedenken an den Bombenangriff auf Cottbus vor 79 Jahren. Seit 2010 ruft der Cottbuser Aufbruch Jahr für Jahr, diesmal zusammen mit dem DGB, zum Gedenken auf, spannt aber den Bogen bis in unsere heutige Zeit, um aus der Vergangenheit zu lernen für die Zukunft. Dies ist um so notwendiger, da Kriege und demokratiefeindliche Strömungen unser auf dem Grundgesetz basierendes Gemeinwesen und lang geglaubte Gewissheiten in Frage stellen.
Das wurde auch in den sehr persönlichen Redebeiträgen von Frau Stewig-Nitschke vom Carl-Thiem-Klinikum, Herrn Dr. Herke von der Gebäudewirtschaft Cottbus und unserem Oberbürgerbürgermeister Tobias Schick (https://www.youtube.com/watch?v=pfDJHILxigg) unterstrichen. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Bläsern der Grünen Kapelle. Am Ende sorgte die Tanzinitiative Brandenburg noch für etwas gemeinsame Bewegung.
Im Anschluß wurden im Saal des Alten Stadthauses Texten zur Machtergreifung und Gleichschaltung 1933 gelesen, für den brutalen Angriffskrieg Deutschlands auf die europäischen Nachbarländer standen beispielhaft Texte von der völlige Zerstörung der baskischen Kleinstadt Guernica noch vor Ausbruch des WW II, der Zerstörung von Warschau und Coventry durch deutsche Bombengeschwader. Dann kam der Krieg zurück nach Deutschland! Zeitzeugenberichte vom Cottbuser Bahnhof, dem Krankenhaus und der Spremberger Straße beschlossen diesen Teil.
Jugendliche der Literaturwerkstatt des Gladhouses trugen zum Abschluss des Abends sechs eigene, sehr persönliche Texte vor: vom Krieg, vom Nichtsprechen über die Zeit der Naziherrschaft und von der eigenen Zukunftsperspektive in unsicheren Zeiten. Das war sehr ergreifend! Dieter Gebauer gab mit Improvisationen auf dem Saxophon dem Abend eine ganz eigene Grundstimmung.
Fotos: Cottbuser Aufbruch