Auch in diesem Jahr luden wir die Cottbuserinnen und Cottbuser auf den Platz am Stadtbrunnen ein, um an diesem Tag über die Ereignisse vor 86 Jahren nachzudenken. „Auf gepackten Koffern“ saßen damals viele Menschen, die jüdischen Glaubens oder Herkunft waren. Nach der Entwürdigung und Entrechtung durch die Nazis seit 1933 steht vor allem die Pogromnacht vom 9. auf den 10. September 1938 für die ungeahnte Brutalität, die auch die Bürgerinnen und Bürger in Cottbus traf und für sehr Viele im Holocaust endete.
Texte über die Reichspogromnacht, die „Polenaktion“ im Oktober 1938, die Deportation jüdischer Cottbuser im April 1942 ins Warschauer Ghetto und schließlich über den „Alterstransport“ im August 1942 ins Ghetto Theresienstadt warfen Schlaglichter auf die entsetzliche Entgrenzung. Der Verein ars momento mit der Tanzwerkstatt Golde Grunske und der Literaturwerkstatt des Gladhouses performten ein eindringliches Tanz- und Textprojekt unter dem Titel „Sara und ich“.
Wir danken dem Staatstheater Cottbus für die historischen Koffer, die wir für unsere Installation nutzen durften, dem Stadtarchiv Cottbus für die Nutzung des Fotos der zerstörten Cottbuser Synagoge, der Grünen Kapelle für die wunderbare Musik, der Sozialdezernentin Frau Belle für ihr Grußwort der Stadt Cottbus/Chóśebuz und Allen, die geholfen haben, diesen Gedenktag im Herzen von Cottbus zu gestalten.
Fotos: W. Wiehe