„Meine leiblichen Eltern müssen gewusst haben, dass sie in den Tod gehen; denn sonst hätten sie mich mitgenommen.“
Joanna Sololewska Pyz
Anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung laden der Förderverein Cottbuser Aufbruch e.V. und die Rosa Luxemburg Stiftung Brandenburg e.V. mit freundlicher Unterstützung des Soziokulturellen Zentrums Cottbus Sachsendorf zu einer besonderen Ausstellung ein.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ porträtiert beispielhaft 15 Personen, geboren zwischen 1939 und 1942, die die erschütternde Geschichte ihres Lebens erzählen und von der Suche nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten berichten.
Während der deutschen Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg konnten etwa 5.000 von annähernd einer Million jüdischen Kindern gerettet werden, weil sie von ihren Eltern in die Obhut polnischer Familien gegeben wurden. Die Polinnen und Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemeinen hielten sie die Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab.
„Ich wurde etwa 1940 im Ghetto in Boałostok geboren. Das ist alles, was ich über mich weiß. Jahrelang habe ich versucht zu erfahren, wer ich bin und bin auf keine einzige Spur gestoßen.“
Zbigniew Siwiński
Die Ausstellung kann kostenfrei vom 28. April bis 6. Juni 2025 montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden im Soziokulturellen Zentrum Sachsendorf, Zielona Góra Str. 16, 03050 Cottbus/Chóśebuz.
Die Eröffnung findet am Mittwoch, 7. Mai 2025, um 17.30 Uhr statt.
Dr. HOLGER POLITT (Philosoph, Historiker; Warschau) wird in die Ausstellung einführen. Er ist Philosoph, hat sich nicht zuletzt als Leiter des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau mehr als 20 Jahre intensiv mit der deutsch/polnischen Geschichte beschäftigt und viele Jahre die in der Ausstellung porträtierten Zeitzeuginnen und Zeitzeugen begleitet. Die musikalische Gestaltung übernimmt DIETER GEBAUER (Klarinette).